Kinderkardiologie am Limit
Am 17. August hatte ich einen eindrücklichen und berührenden Termin mit meiner bayerischen Fraktionskollegin Susanne Ferschl am Uni-Klinikum in München in der Kinderkardiologie, Pädiatrischen Intensivmedizin und Transplantationmedizin.
Wir hatten die Gelegenheit mit Prof. Dr. Nikolaus Haas, dem Direktor der Klinik, mit Pflegekräften sowie mit dem Vater eines zweieinhalb-jährigen Jungen, der seit 5 Monaten mit einem künstlichen Herz lebt und auf ein Spenderherz wartet, zu sprechen. Die Kinder-Intensiv-Station am Klinikum Großhadern in München kann aktuell nur vier ihrer neun Betten belegen- die sehr teure technische Ausstattung wäre vorhanden – aber es fehlt am Personal.
Die Pflegekräfte haben uns berichtet, dass sie selbst auch auf dem Zahnfleisch gehen – was sie bräuchten, sind Investitionen in die Attraktivität des Berufes und vor allem einen besseren Betreuungsschlüssel, gerade bei der Behandlung von Intensivpatient:innen.
Dieser Termin hat außerdem eindrücklich bewiesen, dass wir in Deutschland viel mehr Organspenderinnen und -spender brauchen. Weil die Spende-Bereitschaft in Deutschland so niedrig ausgeprägt ist, versterben immer noch Menschen und Kinder oder verbringen ihr Leben über viele Jahre mit dem Warten auf ein Spender-Organ in Kliniken. Wir müssen uns vor Augen halten, dass deutsche Patient:innen von der hohen Spende-Bereitschaft in anderen europäischen Ländern profitieren, weil die Organspende europäisch über „Eurotransplant“ geregelt ist.
Und: die Politik muss endlich an den Pflegenotstand und den krassen Fachkräftemangel in der Pflege ran!
Allen Politiker:innen sollte man einen Besuch auf der Kinder-Intensivstation verordnen!